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Ellenbogendysplasie (ED)

Unter den Begriff Ellenbogendysplasie (ED) fallen verschiedene Erkrankungen am Ellenbogengelenk (Einzelheiten dazu in den Quellen). Meistens sind dies Erbkrankheiten. Stark vereinfacht kann man sagen, dass sie bewirken, dass die Gelenkflächen am Ellenbogen nicht mehr aufeinander passen. Dies führt zu Arthrose und äußert sich in Lahmheit der Vorderbeine, Steifheit, Schwellungen sowie Knirschen und Knacken bei Bewegung. Es kommt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Die Ellenbogendysplasie tritt besonders bei großen und schweren schnellwüchsigen Hunderassen auf. Sie wird klassifiziert, d. h. man teilt den Schweregrad der Arthrose von 0 (normal) bis 3 (schwere Arthrose) ein.

Woran erkenne ich die Ellbogendysplasie? Damit rechnen sollte man besonders bei großen und schweren Hunden, die in ihrer Jugend sehr schnell wachsen. Der Hund läuft anders (der Tierarzt erkennt diesen „Schongang“) und/oder muss sich nach einer Ruhephase erst „einlaufen“ und/oder er humpelt und lahmt aufgrund der Schmerzen und/oder es besteht an bestimmten Stellen ein Druckschmerz und/oder man kann ein Knirschen oder Knacken hören. Ihr könnt eine ED vom Tierarzt über Röntgenaufnahmen, CT, Arthroskopie (Gelenkspiegelung) nachweisen lassen.

Was kann ich tun? Einen Gentest für ED gibt es leider nicht, deshalb kannst Du beim Kauf eines Hundes keine Sicherheit haben. Die Elterntiere könnten von einem Tierarzt auf ED untersucht oder auch geröntgt werden. Generell ist ED nicht heilbar und verschlimmert sich im Laufe des Hundelebens, aber man kann einiges tun, um die Schwere der Erkrankung herauszuzögern. Gestaltet den Alltag Eures Hundes so, dass er seine Gelenke nicht zu sehr belasten muss. Also etwa eine Rampe am Auto, keine zu großen körperlichen Belastungen während des Wachstums, möglichst wenig Treppensteigen, keine Sprünge, die die Gelenke belasten, etc. Achtet auf eine gute Ernährung, besonders während der Wachstumsphase und dass euer Hund kein Übergewicht kriegt. Ist die ED da, dann können Schmerzmittel und Medikamente gegen Entzündungen helfen, Physiotherapie kann lindern, übergewichtige Hunde sollten dringend abnehmen, bei bestimmten Formen der ED kann eine OP helfen. Einen Überblick über die Behandlungsmöglichkeiten findet Ihr hier.

Hunderassen
Die Ellbogendysplasie soll bei allen großwüchsigen Hunderassen auftreten können, bisher habe ich sie bei folgenden Rassen explizit gefunden: Berner Sennenhund, Bordeaux-Dogge, Chow-Chow, Deutscher Schäferhund, Großer Schweizer Sennenhund, Labrador Retriever, Neufundländer, Rottweiler. Aber es gibt sicher noch viele, viele mehr.

Wissenschaft
Die ED ist ein polygenetischer Erbgang (siehe blauen Kasten Entropium). Genau erforscht ist die Genetik dazu noch nicht, deshalb gibt es auch keinen Gentest. Aufgrund des polygenetischen Erbgangs kann man nicht von den Eltern auf die Welpen schließen: An ED erkrankte Tiere haben unter ihrem Nachwuchs gesunde Tiere und gesunde Eltern haben kranke Welpen.
Manche Zuchtverbände fordern, dass Hunde mit ED nicht zur Zucht verwendet werden sollten. Überprüft kann dies z. B. durch Röntgenaufnahmen werden. Beispiele für Studien zur ED: etwa zu Ursachen und Behandlung (leider nur das Abstract) oder zur Vererbung durch Vater und Mutter.

Meine Quellen findest Du dazu hier, bei Wikipedia, hier.


Entropium

Entropium ist die wissenschaftliche Bezeichnung für ein sogenanntes Rolllid, also eine Einstülpung des Augenlids. Meistens ist das untere Augenlid betroffen, seltener das obere (besonders bei Hunden mit zu viel Gesichtshaut). Das Lid ist nach innen, zum Auge hin eingerollt, wodurch die Wimpern das Auge reizen, sie reiben an der Hornhaut, was extrem schmerzhaft ist. Es kann zu Rötungen des Auges kommen, zu Tränenfluss, Entzündung der Hornhaut, Narben auf der Hornhaut und in Folge zu einer verminderten Sehschärfe.

Woran erkenne ich das Entropium? Tränende Augen, gerötete Augen, Bindehaut-Entzündung und Hornhaut-Entzündungen gehen Hand in Hand mit dem Entropium

Was kann ich tun? Das Roll-Lid wird operiert, verkürzt. Manchmal tritt es wieder auf, und auch bei Hunden mit ausgeprägten Gesichtsfalten können weitere Operationen erforderlich werden.

Hunderassen
Es gibt sehr, sehr viele Hunderassen, bei denen eine polygene Erblichkeit (Erklärung siehe gleich im blauen Wissenschaftskasten) bestehen kann, die ich hier nicht aufzähle, die aber im QUEN-Merkblatt zu finden sind.
Für ein paar Rassen wird von einer dominanten Erblichkeit ausgegangen: Bobtail, Chow Chow, Deutsche Dogge, Golden Retriever, Pointer, Pudel, Pyrinäenhund, Rhodesian Ridgeback, Rottweiler.

Wissenschaft
Das Roll-Lid kann angeboren sein, es kann im Alter auftreten, wenn die Augenlid-Muskeln schwächer werden. Auch können Verletzungen oder ein Lidkrampf dazu führen, Vernarbungen am Auge, Entzündungen, Augenerkrankungen oder dass die zu große Menge an Stirnhaut das Oberlid herunterdrückt.

Ein polygenetischer Erbgang oder eine Polygenie ist eine Vererbung, bei der ein Merkmal nicht über ein einziges Gen, sondern über mehrere Gene vererbt wird.

Bei QUEN existiert ein Merkblatt zum Entropium! Meine Quellen findest Du hier und hier.


Epilepsie

Bei der Epilepsie, früher „Fallsucht“ genannt, werden, vereinfacht gesagt, im Gehirn zu viele elektrische Impulse unkontrolliert weitergeleitet, es entsteht zu viel elektrische Ladung und zu wenig Entladung. Darauf reagiert das Großhirn mit einem epileptischen Anfall, einem Krampfanfall. Der Grund kann eine ererbte Epilepsie sein, aber es kommen auch Krampfanfälle aufgrund einer Vergiftung, eines Gehirntumors oder mancher Stoffwechselkrankheiten vor. Meist tritt dieser Anfall völlig unvorhergesehen auf, manchmal zeigt der Hund zuvor ein verändertes Verhalten.
Durch einen epileptischen Anfall können sich Muster im Gehirn bilden, wodurch neue Anfälle begünstigt werden. Zudem werden bei jedem Anfall Nervenzellen zerstört. Deshalb ist es wichtig, möglichst früh mit einer Therapie zu beginnen. Epilepsie kann beim Hund angeboren sein oder sich im Laufe seines Lebens entwickeln, sie wird eingeteilt in primäre und sekundäre Epilepsie oder in partielle und generalisierte Anfälle:

  • Was die primäre oder idiopathische Epilepsie auslöst, ist noch nicht 100%ig bekannt. Zum Teil ist eine Vererbung nachgewiesen. (Sie soll besonders beim Beagle, Boxer, Cockerspaniel, Collie, Deutschen Schäferhund, Golden Retriever, Labrador Retriever, Magyar Vizla, Pudel, Rhodesian Ridgeback auftreten.)
  • Die sekundäre, symptomatische oder strukturelle Epilepsie ist auf eine Vergiftung oder eine andere Erkrankung zurückzuführen, etwa einen Tumor, Infektionskrankheiten oder Störungen an Niere oder Leber und vieles mehr. Sie ist also keine Erkrankung an sich, sondern die Reaktion etwa auf Giftstoffe, die sich im Gehirn anlagern, oder auf einen Gehirntumor.
  • Ein partieller oder fokaler epileptischer Anfall betrifft nur einzelne Bereiche des Gehirns und äußert sich etwa in Muskelzucken, aber auch Verhaltensauffälligkeiten wie bellen ohne Grund oder wenn der Hund nach Fliegen schnappt, die gar nicht da sind.
  • Der generalisierte epileptische Anfall ist heftiger, denn er betrifft beide Großhirnhälften. Er ist das, was man vor Augen hat, wenn man an einen epileptischen Anfall denkt. Der Hund ist weggetreten und nicht ansprechbar, er liegt auf der Seite, rudert mit steifen Beinen und verdreht die Augen … Der generalisierte Anfall wird wiederum in verschiedene Typen unterteilt und durchläuft drei Stadien.

Woran erkenne ich, dass mein Hund einen epileptischen Anfall bekommt? Meist gar nicht. In manchen Fällen kann es vorher zu Verhaltensänderungen kommen. Beobachtet Euren Hund und führt vielleicht ein Tagebuch, in dem Ihr vermerkt, ob er vorher unruhig wurde oder viel gebellt hat. Auch könnt Ihr notieren, ob es bestimmte Auslöser gab, wie etwa ein Gewitter.

Was kann ich tun? Bei der sekundären Epilepsie kann der Tierarzt die Grunderkrankung behandeln, die die Anfälle auslöst. Die primäre Epilepsie, also die genetische Epilepsie, ist nicht heilbar, man kann aber versuchen, mit Medikamenten die Anzahl und Heftigkeit der Anfälle zu mindern. Leider gibt es auch Hunde, die auf diese Medikamente nicht reagieren.

Hunderassen
Von Epilepsie kann jede Hunderasse und auch jeder Mischling betroffen sein. Die erbliche, primäre Epilepsie wurde nachgewiesen für den Deutschen Schäferhund, Beagle, Berner Sennenhund, Boxer, und Retriever.
Außerdem habe ich noch folgende Rassen gefunden, die betroffen sein können: Cockerspaniel, Collie, Magyar Vizla, Pudel und Rhodesian Ridgeback.
Zudem können Rassen, die unter einem Wasserkopf leiden, wohl auch vermehrt unter Epilepsie leiden: Chihuahua, französische Bulldogge, Mops oder Yorkshire Terrier.
Und auch kurzschnäuzige (brachyzephale) Hunderassen, die zu Gehirntumoren neigen, können betroffen sein, also wieder Mops und französische oder englische Bulldogge, Boston Terrier sowie Pekinese.

Wissenschaft
Man weiß noch nicht, wie sich die idiopathische Epilepsie vererbt. Man vermutet jedoch, dass mehrere Gene daran beteiligt sind. Bei Der Uni München ist eine Therapiestudie in Arbeit. Man forscht zu Medikamenten, zu Verhaltensänderungen (leider hier nur das Abstract) und zur Diagnostik und vielem mehr.

Meine Quellen findet Ihr hier, hier und hier.