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Hound-Ataxie

Die Hound-Ataxie ist eine rassespezifische degenerative Myelopathie, also eine neurologische Erkrankung, die das Rückenmark betrifft (griech. myelos = Rückenmark). Sie tritt nur beim Beagle und beim Englischen Foxhound auf. Zwischen dem 2. und 7. Lebensjahr kommt es bei betroffenen Hunden zu Bewegungsstörungen bis hin zu Lähmungen. Zudem kann man einen Reflex des Rückenmarks, den Pannikulusreflex (s.u.), kaum feststellen, er zeigt sich normalerweise in dem Zucken eines Muskels, wenn man die Haut des Hundes mit etwas Spitzem berührt oder sie kneift.
Die Hunde leiden nicht unter Schmerzen. Man diskutiert, ob die Ursache dieser Krankheit eine überwiegende Fütterung mit Pansen sein könnte.

Wie erkenne ich, dass mein Hund an der Hound-Ataxie leidet? Wenn Dich ein Beagle oder ein Englischen Foxhound durch Dein Leben begleitet und Dir Störungen bei der Bewegung Deines Hundes auffallen, vielleicht sogar Lähmungserscheinungen. Dann könnte er an dieser Erkrankung leiden.

Was kann ich tun? Leider nichts, die Krankheit ist nicht heilbar. Ich habe einmal gefunden, dass eine gesunde Fütterung der Erkrankung vorbeugen kann, weil ja Pansen der Auslöser sein soll. Keine Ahnung, ob das stimmt.
Da die Tiere keine Schmerzen leiden, können sie einige Zeit mit dieser Einschränkung leben. Es kann aber sein, dass irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem Dein Hund auch ohne Schmerzen an den Bewegungseinschränkungen zu sehr leidet.

Hunderassen
Beagle und Englischer Foxhound

Wissenschaft
Ataxien gibt es viele verschiedene, beim Menschen und auch beim Tier. Das griechische Wort ataxia bedeutet Unordnung. In Unordnung gerät bei allen ataktischen Erkrankungen die Bewegung und die Haltung. Es kann das Zentrale Nervensystem betroffen sein oder das periphere. Im Falle der Hound-Ataxie kommt es zur Rückbildung des Brustmarks, also des Teils des Rückenmarks, das der Brust zugeordnet ist, und des Hirnstamms.
Den Pannikulusreflex hat schon jeder bemerkt, der ein Pferd beobachtet hat, auf dessen Rücken eine Fliege krabbelt. Die Haut zuckt und die Fliege fliegt davon.

Meine Quellen sind in diesem Fall sehr wenige: hier und hier.


Hüftgelenksdysplasie (HD)

wird häufig mit dem Deutschen Schäferhund in Verbindung gebracht, betroffen kann jedoch jede Hunderasse sein. Allerdings erkranken meist große und schwere Hunde. Die HD betrifft das hintere Beinpaar, sie bezeichnet eine Fehlbildung (Dysplasie) der Hüfte (der Hüftgelenkspfanne, des Oberschenkelkopfs oder von beidem), woraus meist eine Arthrose entsteht, Entzündungen, Verschleiß. Es gibt verschiedene Arten der HD, etwa dass die Gelenkpfanne zu flach ausgebildet ist oder dass, etwa beim Deutschen Schäferhund, das Becken zu stark geneigt ist.
Der Tierarzt klärt per Abtasten und Röntgen ab, ob und wie schwer der Hund an HD und Arthrose leidet. Hier gibt es fünf Schweregrade von „A“ = keine HD bis zu „E“ = schwere HD. Viele Zuchtverbände achten darauf und bemühen sich, die Dysplasie herauszuzüchten. Da wird dann etwa nur mit A- und B-Hüfte gezüchtet, C-Hüfte nur mit A-Hüfte verpaart und D- und E-Hüfte sind von der Zucht ausgeschlossen. Dass überhaupt mit C-Hüfte gezüchtet wird, wird auch kritisch gesehen.
Die Deformation des Hüftgelenks kann schon Welpen betreffen, meist tritt sie mit dem Alter auf. HD kann genetische Gründe haben, aber auch durch eine Verletzung entstehen. Übermäßige Belastung und mangelhafte Ernährung können ebenfalls zu HD führen.

Woran erkenne ich, dass mein Hund unter einer Hüftgelenksdysplasie leidet? Achte auf Veränderungen im Verhalten Deines Hundes in Bezug auf Bewegung. Also etwa, dass er nicht mehr länger spazierengehen möchte, beim Aufstehen oder Hinlegen Probleme hat oder dass Du merkst, dass er anders läuft als sonst. Dafür kann es alle möglichen Gründe geben, aber halt auch, dass er aufgrund eine Hüftgelenksdysplasie Schmerzen hat und versucht, sie zu vermeiden. Dein Hund kann auch vor Schmerzen aufjaulen oder seine Hüfte kann knacken – wie auch immer, dann solltest Du besser zur Tierärztin gehen und das abklären lassen.

Was kann ich tun? Du möchtest dir beim Züchter einen Welpen kaufen? Dann informiere Dich erst einmal, ob Deine Rasse von HD besonders betroffen sein kann. (die Liste unten ist längst nicht vollständig, deshalb forsche speziell zu Deiner Rasse nach.) Ist Deine Rasse betroffen, dann solltest Du immer, immer nach den HD-Befunden der Eltern fragen.
Wenn Du einen Hund hast und HD vermutest, solltest Du das immer mit dem Tierarzt abklären und absprechen, was Deinem Hund helfen kann. Das ist ähnlich wie bei der Ellenbogendysplasie und richtet sich nach dem Schweregrad der HD, dem Alter des Hundes, seinem Gewicht, sonstigen Erkrankungen … Physiotherapie kann helfen, Muskelaufbau, Gewichtsreduktion und wichtig ist auch die Ernährung, ganz besonders im Welpenalter. Durch den passenden Gehalt an Calcium und Phosphor in der Nahrung kann ein gesundes Wachstum unterstützt werden, frage dazu einen Fachmann. Übergewichtige Hunde sollten abnehmen, die Bewegung sollte gelenkschonend erfolgen, z. B. besser nicht springen und wenig Treppensteigen. Schmerzen können mit Medikamenten behandelt werden, zum Teil können verschiedene Operationen helfen, zuweilen wird ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt.

Hunderassen
Erbanlagen für die HD können bei vielen Rassen vorliegen. Hier eine Auswahl: Berner Sennenhund, Boxer, Dalmatiner, Deutscher Schäferhund, Golden Retriever, Irish Setter, Labrador Retriever, Neufundländer, Rottweiler …

Wissenschaft
Da die Hüftgelenksdysplasie so verbreitet ist, gibt es viele Studien. Hier ein paar Beispiele zu Ernährung, Zucht (am Beispiel des Border Collies) und viel zur Genetik, etwa hier (leider nur Abstract), hier oder hier. Auch werden immer wieder Rassen in den Fokus genommen, etwa der Deutsche Schäferhund.

Meine Quellen und weitere Informationen zur HD findet Ihr etwa hier, hier und hier oder auch bei wikipedia.